Gastkommentar in der Westfalenpost – Zoz über Energiewende, Elektromobilität und CO-Emission (erschienen am Samstag, den 3. August 2013). Die zeitgleiche Veröffentlichung auf der Webseite der Zeitung findet sich hier
Nachfolgend der Original-Text so wie veröffentlicht:
Von Energiewende, Elektromobilität und CO2-Emission
Zunächst sei hier vorausgeschickt, dass es selbstverständlich richtig ist, den Einfluss von uns selbst dem Menschen auf diesen schönen Planeten so gering wie möglich zu halten und wo möglich auch zurückzufahren. Nur selten haben wir dem Planeten Gutes getan, vielleicht auch niemals. Und gleichermaßen sei bekundet, dass fossile Roh/Brennstoffe viel zu schade zum Verbrennen sind.
Energiewende ist nichts neues weil der Mensch seit jeher nach Verbesserung und Fortschritt sucht. Unsere Vorfahren haben das verbrannt was in der Nähe und leicht greifbar war. Wir heizen heute mit Brennstoffen, die z. T. von weit her und aus großen Tiefen kommen und z. T. durch komplexes technologisches Verständnis überhaupt erst nutzbar werden. So bauen wir uns mit immer neuen “Brückentechnologien” den Weg in die Zukunft.
Die Sache für unser menschliches Hirn zu Ende gedacht kann daher das Heil unserer Energieversorgung ausschließlich und nur in der Sonne (und Mond, Sterne nicht) zu finden sein. Die Sonne ist für Einstrahlung und damit auch für das Wettergeschehen verantwortlich (Solar, Wind) und der Mond für Ebbe und Flut (Gezeitenkraftwerke). Geothermie wäre einer “Brücke” vorher zuzuordnen, da wir heute glauben, dass die Sonne länger hält als dass die Erde erkaltet. Extensive Biomasse-Energie lassen wir besser bleiben weil die wenigen Anbauflächen die wir haben, dafür viel zu schade sind.
Ob die Erde morgen platzt oder die Sonne im nächsten Winter wegfliegt, dass wissen wir allerdings dabei alle nicht. Wann der Mond in die Erde stürzen oder zerfallen wird mag hier daher ebenfalls ungeprüft verbleiben.
Neben unserem in Deutschland leider nichtmals mehr adressierten Kernproblem (ohne Kinder keine Zukunft) ist die Energieverfügbarkeit aber ganz sicher die wesentliche technologische Grundvoraussetzung für Fortbestand und weiteren Ausbau der hervorragenden, nie dagewesenen Lebensbedingungen in diesem schönen Land.
Und als ob wir nichts besseres zu tun hätten, treten wir an, uns unsere eigene Energieversorgung, die einmal die sicherste und insofern beste der Welt war, ohne Not zu zerschießen. Energiewende ganz sicher und überall – aber bitte nicht ohne vernünftige Zeitschiene. Und sollte die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt nicht erlaubt sein, dann machen wir ganz sicher etwas falsch. Gleichermaßen hoffe ich sehr, dass wir uns alle einig sind, dass es dann, wenn wir über einer Energiewende verhungern oder erfrieren würden, dass es dann (noch) keine geben wird.
Mit welchem Recht glaubt jemand uns hier in Deutschland arm machen zu dürfen weil zwei Dutzend Atommeiler abgeschaltet werden müssen wo zeitgleich anderswo in der Welt hunderte Kernkraftwerke betrieben, geplant und neu gebaut werden.
Und es reicht auch nicht, auf weiteren Ausbau von Solar- und Windkraft zu setzen in der Hoffnung, dass es dann irgendwann schon reichen werde. Davon scheint nachts nicht die Sonne und davon weht auch nicht permanent der Wind !
Insofern brauchen wir massenhaft Energiespeicher was wir seltsamerweise erst heute zu bemerken scheinen. Und jetzt bitte nicht wieder die Wasserkraft. Wasserkraft ist gut und richtig aber die gesamte Deutsche Wasserkraft reicht nur für weniger als 30 Minuten, um dieses Land zu unterhalten.
Dabei ist es die Elektromobilität, die dazu als Lösung des Problems eigentlich auf der Hand liegt. Regenerativ-elektrisch Autofahren bedeutet nicht nur wirklich kostbare fossile Brennstoffe einzusparen sondern bedeutet gleichzeitig einen gigantischen Energiespeicher vorzuhalten.
Hier aber bitte nicht wieder das astronomische Szenario von Millionen Batteriefahrzeugen, die alle per SmartGrid in Parkhäusern verkabelt herumstehen und in München anfangen zu qualmen wenn in Duisburg Stahl gekocht wird.
Meiner Überzeugung nach kann Wasserstoff die Lösung leisten. Dieser bietet die Möglichkeit, Energie ungiftig und vergleichsweise in Massen wirtschaftlich zu speichern. Ein mit Wasserstoff fahrendes Auto ist dabei übrigens auch “elektromobil” unterwegs. Diese Art Wasserstoffherstellung unter Verwertung regenerativer “Überschussenergie” ist ja mittlerweile als “Power to Gas” in aller Munde was leider schon wieder einigermaßen unsinnig – oder sagen wir doch – nicht hinreichend ist. Auch hier muss man zu Ende denken.
Die Umwandlung von Wind- oder Solarstrom in Wasserstoff (über Elektrolyse) mit zeitversetzter Rückumwandlung in Strom stellt energetisch betrachtet ein Fiasko dar und wir wollen alle nicht erleben, dass z. B. Erdgas aus Russland oder Aserbeidschan so teuer wird, dass sich vorgenanntes Verfahren wirtschaftlich lohnen könnte.
Nun ist es aber so, dass wir es heute gewohnt sind, für die gleiche Menge Energie “an der Steckdose” nur einen Bruchteil dessen zu bezahlen, was wir für gleiche Energiemenge an der Tankstelle bezahlen. Wenn wir es daher schaffen, mit dem Wasserstoff nicht “billigen Strom” sondern “teuren Kraftstoff” zu ersetzen, dann hätten wir heute schon gewonnen. Durch die Kraftstoffverwendung kommt so viel Deckungsbeitrag herein, dass die stationäre Rückverstromung (Power to Gas) damit mitzufinanzieren ist. Es muss daher heißen; “Power to Gas to Fuel” ! Und vielleicht liegt es ja genau daran, dass die Firma Zoz mit “Power to Gas to Fuel” für den Deutschen Umweltpreis 2013 nominiert worden ist.
Energetisch betrachtet stellt auch das Fahren mit “regenerativem Wasserstoff” ein Fiasko dar. Die schlechte Energieeffizienz von < 40 % wird immer gerne als knock-out für “Wasserstoff” herangezogen (da in etwa liegt übrigens auch ein Verbrennungsmotor), spielt dabei in Wahrheit aber überhaupt keine Rolle. Das ganze Szenario basiert darauf, dass wir nicht über energetische sondern ausschließlich über wirtschaftliche Effizienz nachzudenken haben. Es darf keine und es spielt in der Tat dann überhaupt keine Rolle, wie viel Wasserstoff wir unterwegs verlieren/vergeuden weil wir ja vergleichsweise unendliche Verfügbarkeit über regenerative Energien darstellen können. Am Ende der Rechnung darf/soll der Wasserstoff-Kraftstoff nicht teurer sein als Benzin. Und nur darauf kommt es an, weil wir dabei vergleichsweise keine Ressourcen verbrauchen und keine Schadstoffe emittieren. Die Modelrechnung bescheinigt Wirtschaftlichkeit weil Benzin so teuer ist.
Und es wäre schön, wenn das alles heute und morgen stattfindet. Übermorgen würde aber sicher auch noch reichen. Das was uns größtenteils selbsternannte Experten an Unfug in Sachen Zukunft und Umwelt eintrichtern erinnert mich an den kalten Krieg. Menschen die Angst haben, lassen sich gemeinhin besser manipulieren. Selbstverständlich spreche ich damit Klimaprotokolle und die IPCC an. Was die hohen Herren Sachverständigen in Nairobi, Kyoto und anderswo sich im wesentlichen ausdenken verschafft ihnen Gewalt über Billionen Euro oder Dollar. Und die Politik die sogenannte Erkenntnisse ungeprüft für wahr und Gottgegeben erklärt, verschafft sich damit gleiche Macht.
Ich behaupte, dass wir als Menschheit die Korrelation von CO2-Konzentration in der Atmosphäre und der Veränderung der Temperatur in der Atmosphäre nicht kennen. Soll heißen wir wissen nicht, ob wir mehr CO2 und in Folge eine Erderwärmung zu verzeichnen haben, oder ob es aus anderen Gründen wärmer wird (wird es das ?) und resultierend die CO2-Konzentration zunimmt. Es könnte also gut sein, dass CO2 nichts und niemandem auf dieser Welt schadet und es könnte genauso gut sein, dass unser Einfluss auf die Erderwärmung marginal bis nicht existent ist. Bitte trete jemand an mir das zu widerlegen !
Und solange wir das jedenfalls überhaupt nicht wissen, halte ich es für verantwortungslos und in Teilen auch für verwerflich, Billionen Euro genau dafür auszugeben wo wir wahrscheinlich mit einem kleinen Teil davon den Hunger in der Welt stillen und jeden Obdachlosen in Deutschland und anderswo in eine Luxusvilla befördern könnten.
Zu meiner großen Freude (und auch Überraschung) hat unser grüner Landesumweltminister vorgenannte These im Rahmen einer Podiumsdiskussion im letzten Jahr bestätigt. Er sagte wörtlich: “der Zoz hat Recht (tatsächlich kam die Frage aus dem Publikum), aber es ist nicht 50:50 sondern 90:10” (50:50 bedeutet: wir wissen es nicht und 90:10 sollte wohl bedeuten: wir wissen es nicht genau).
Und dazu an dieser Stelle nur eines von so vielen Beispielen für wie dumm man uns verkaufen will: Katastrophenszenario – die Polkappen schmelzen ab – rette sich wer kann ! Wenn die gesamte Eiskappe des Nordpols (nicht Südpol) abschmilzt wird isoliert betrachtet, der Meeresspiegel nicht steigen sondern zunächst sinken um dann wieder auf das Ausgangsniveau zurückzukehren – weil die Nordpolkappe schwimmt. Für alle die, die um die physikalische Gesetzmäßigkeit der Anomalie des Wassers nicht wissen sei ein praktische Experiment empfohlen: nimm ein Glas Wasser, lasse Eiswürfel im Glas schwimmen und markiere den Füllstand. Warte bis das Eis geschmolzen ist und stelle unveränderten Füllstand fest.
Im Übrigen wächst ohne allseits verteufeltes CO2 auf dieser Welt kein Grashalm. Hätten wir doch nur mehr CO2 – die Erde wäre deutlich grüner ! Wo ist eigentlich das Ozonloch hin verschwunden und wo das Waldsterben abgeblieben ? Und wo das Global Warming ? Der letzte Winter war mir jedenfalls zu kalt, zu lang und zu duster.
FAZIT
Energiewende ist richtig, Emissionseinsparung aller Art ist richtig, Elektromobilität ist richtig – aber alles bitte mit Sinn und Verstand und ohne unsinnige, unnötige und wahrscheinlich falsche Horrorszenarien. Insofern bitte auch ohne eine Klimaschutzmanagerin der Gemeinde Wenden, die im letzten Jahr den Bürgern im Rathaus zu Wenden wörtlich einen Zusammenhang zwischen einem Wirbelsturm in Brandenburg und der (vermeintlichen) Tatsache, dass in Wenden “zu viele dicke Porsche” herumfahren, an die Wand gemalt hat. Ich war selbst dabei und ich bitte höflich um Nachsicht – aber sowas braucht kein Mensch !
gez. Henning Zoz, 02.08.2013
Ende der Veröffentlichung.
FAZIT für Zoz Energy
Wenn man zu einem Thema etwas sagen möchte, dann sollte man sich damit auch auseinandersetzen. Wenn man aufzeigen möchte, dass ein “Subventionsgeschäft” falsch ist, dann kann man nichts Besseres tun, als “sich subventionieren zu lassen” und genau das zu demonstrieren und zu belegen. Das ist aber nur ein sehr kleiner Teil des Ganzen, um das es hier geht. Erneuerbare Energien zu fördern war und ist grundsätzlich völlig richtig – aber m. E. eben deutlich überzogen und quasi aus dem Ruder gelaufen. Das gilt leider taktisch wie auch strategisch. Strategisch fehlt es an Energiespeichern und an lukrativer Zielmarktverfolgung. Und beides müsste gar nicht so sein.
Da sich Zoz seit vielen Jahren mit der “grundlastfähigen Verfügbarmachung” von Erneuerbarer Energie beschäftigt und hier insbesondere auf den Energieträger Wasserstoff und auf die Inkludierung der Kraftstoffkomponente setzt, was genau durch das Szenario “Power to Gas to Fuel” beschrieben ist, bildet die Komponente “Erneuerbar Generierte Energie” einen substantiellen Baustein. Und genau dafür benötigen wir die Anlagen von Zoz Energy und gehen dann im Zoz Technology Center in Olpe (ZTC) bereits den weiteren Schritt zu “Power to Gas” (wirtschaftlich unsinnig) und mittels der Zoz-ZEV-Flotte in dessen Phase II in einigen Jahren möglicherweise den einzig sinnvollen Gesamtschritt zu Power to Gas to Fuel (P2H®, P2G2F®). Die Pläne der “blauen Oase Sauer-/Siegerland” dazu sind bekannt.
Henning Zoz im September 2014